Aktivitäten der Mitgliedsverbände in der Corona-Krise

Video-Veranstaltung mit dem Verein für alleinerziehende Mütter und Väter e.V.

Vortrag Mitgliederversammlung Stadtbund Münchner Frauenverbände

30.6.2020 - Der VAMV OV München in der Corona-Zeit

Familien und insbesondere Alleinerziehende-Familien sind in dieser Zeit besonders betroffen.

Kita- / Schulschließungen, Homeoffice, Kurzarbeitergeld und oder drohende Arbeitslosigkeit sind nur einige Themen, die viele Alleinerziehende sehr nah betreffen.

Bevor ich auf die Situation näher eingehe, ein kurzer Überblick über den VAMV und insbesondere den Ortsverband München.

Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) ist ein bundesweiter Interessensverband für Einelternfamilien und ihre Kinder. Der VAMV unterstützt Alleinerziehende bundesweit durch Information, professionelle Hilfe und engagierte Lobbyarbeit.

Die Organisationsstruktur

VAMV Bundesverband nimmt Einfluss auf die Gesetzgebung, weist mit seiner Öffentlichkeitsarbeit auf die besondere Situation Alleinerziehender und ihrer Kinder hin.

Landesverbände halten Kontakt zu Ministerien, Organisationen, Institutionen und Parteien und nehmen speziell auf die Landesgesetzgebung Einfluss. Sie fördern und unterstützen den Aufbau von Ortsverbänden und Kontaktstellen.

Ortsverbände und Kontaktstellen dienen vor allem dem Erfahrungsaustausch und der gegenseitigen Hilfe und Unterstützung.

Der VAMV OV München

Der OV München wurde 1976 gegründet. Er hat sich von einer Selbsthilfegruppe zu einer Beratungsstelle, Anlaufstelle und Begegnungsstätte für allein Erziehende und deren Kinder erweitert.

Unser Angebot ist:

Beratung und Information

  • bei Trennung und Scheidung
  • Alltagsbewältigung
  • Existenzsicherung
  • Zu familienrechtlichen Fragen
  • Für Väter nach Trennung und Scheidung
  • Kontakt / Begegnung
  • Treffs und Gruppenangebote
  • Vorträge und Seminare
  • Feste und Freizeitveranstaltungen
  • Personell sind wir aufgestellt:
  • 6 hauptamtliche Mitarbeiter*innen und ca. 15 Nebenamtliche
  • Vorstand und ca. 10 Ehrenamtliche

Der VAMV OV München in Corona Zeiten

Es ist ein langer Zeitraum der Pandemie, die ja bereits sichtbar spätestens Anfang März begonnen hat, mit dem Shutdown Mitte März, den schrittweisen Lockerungen ab ca. Anfang Mai und sie dauert an.

Dementsprechend waren und sind die Mitarbeiter*innen in der Geschäftsstelle und den Kontaktstellen gefordert, inhaltlich und organisatorisch zeitnah zu reagieren.

Das bedeutet nach wie vor, über die einzelnen Maßnahmen des Hygieneschutzgesetzes sowohl Kolleg*innen als auch Alleinerziehende zu informieren.

Was ist wieder möglich an Kontakten, Treffmöglichkeiten, welche finanziellen Corona-Hilfen gibt es? - um nur einige Themen zu nennen.

Gleichzeitig Stellungnahmen zu verfassen, in engem Kontakt zur Stadt München als Zuschussgeber zu sein, Vernetzung mit anderen Organisationen.

Wir mussten unsere Technik wie Videoberatung, Videokonferenzen, PCs für Homeoffice neu einrichten und die Hygienestandards in der Geschäftsstelle den jeweiligen Lockerungen anpassen.

Am Anfang war das Hauptaugenmerk, alle Beratungen nur noch telefonisch oder per Mail zu machen.

Beratungen nur in äußersten Notfällen im Freien (Pavillon im Hinterhof).

Mittlerweile finden die Beratungen wieder persönlich oder per Videoberatung statt.

Die Informationen und Beratungen haben in diesem Zeitraum zugenommen.

Und die Berater*innen sind voll ausgelastet.

Was sich auch bemerkbar gemacht hat, ist, dass Veranstaltungen wie Treffs, Gruppen im VAMV nur sehr begrenzt und unter hohen Auflagen möglich sind. Dadurch fallen wichtige Kontaktmöglichkeiten unter den Alleinerziehenden weg.

Die Homepage wurde und wird immer mit den aktuellsten Informationen, wichtigen Telefonnummern, Neuerungen und Pressemitteilungen, Petitionen usw. des Gesamtverbandes zu Themen wie
z. B. Kinderbetreuung, erhöhtes Armutsrisiko für Alleinerziehende bestückt.

In dieser Zeit wurden verstärkt unsere Broschüren verschickt.

Über Facebook wurden ebenso aktuelle Infos und Tipps für Eltern und Kinder verbreitet.

In WhatsApp-Gruppen der Treffleiterinnen informieren und unterstützen sich Mütter und Väter, die die Treffs besucht haben, gegenseitig.

Die Treff-Kontaktstellen in Neuaubing und Perlach sind durch die Treffleiterinnen telefonisch und digital (Website, WhatsApp) mit den Teilnehmer*innen der Treffs verbunden.

Themen der Alleinerziehenden in dieser Zeit

Zu Beginn waren viele Fragen: Was passiert, wenn ich an dem Virus erkranke? Wenn Alleinerziehende und Kind unter Quarantäne sind - wer versorgt uns? Was passiert mit den Kindern, wenn die Mutter / der Vater in die Klink müssen? Wer versorgt die Kinder?

Viele Notbetreuungsdienste und Netzwerke wie Großeltern, Freunde und Gleichgesinnte sind ja weggefallen.

Ein sehr großes Thema war und ist die Kinderbetreuung, da Kitas und Schulen geschlossen waren und noch überwiegend sind.

Gerade für Alleinerziehende, die Homeoffice machen, Schichtdienst haben oder in nicht systemrelevanten Berufen arbeiten, ist es eine große Herausforderung, die Kinder zu beschäftigen, bei den Schulaufgaben zu helfen und gleichzeitig zu arbeiten. Entspannung kam ein bisschen, als auch für berufstätige Alleinerziehende die Notbetreuung geöffnet wurde.

Hinzu kam Kurzarbeit, Verlust des Arbeitsplatzes und viele Existenzängste.

Umgangskonflikte und Zunahme von Konflikten in den Familien sowie psychische und physische Belastung sowie Isolation sind weitere Themen.

Mittlerweile sind vor allem die finanzielle Situation und die Organisation des Alltags mit Kindern, die ja noch immer nur teilweise direkt beschult werden, häufige Themen.

Vor allem, da bald die Sommerferien kommen und der Urlaub und die Krankheitstage oft schon fast aufgebraucht sind. Die üblichen Ferienprogramme sind ja in diesem Sommer reduziert.