Aktivitäten der Frauenverbände in der Corona-Krise, BPW München e.V.

Die Business and Professional Women Club München im Blick. Das öffentliche Leben ist nahezu auf ein Minimum heruntergefahren. Was für die Gesundheit der Bevölkerung richtig ist, trifft die zahlreichen Vereine besonders hart, denn sie tragen mit ihren vielfältigen Angeboten maßgeblich zum öffentlichen Leben bei. Vor welchen Herausforderung stehen Sie und wie bewältigen Sie diese?

Als Business Netzwerk für Frauen im Berufs- und Geschäftsleben war es BPW wichtig, trotz des Lockdowns Ende März weiterhin in Kontakt zu bleiben; daher gab es umgehend schon ab Anfang April im Münchner Club wöchentliche virtuelle Treffs. So konnten wir weiterhin unsere Themen & Projekte diskutieren, die gerade jetzt durch die Corona-Krise von uns und vielen anderen Verbänden seit Jahrzehnten angeprangert werden, u. a. Gleichstellung und Lohngerechtigkeit für Frauen!  

Gleichberechtigung sollte eine demokratische Struktur sein – vor allem in Krisenzeiten, aber die traurige Realität zeigt, dass die frauenpolitischen Probleme durch die Pandemie sogar vergrößert wurden, d. h. Frauen tragen in hohem Maße die wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Krise! Das Münchner Equal Pay Day Aktionsbündnis (mit 45 PartnerInnen incl. BPW) hat durch die diesjährige EPD Tram-Aktion den ganzen März auf diese Lohnungerechtigkeit der Frauen hingewiesen, die genau richtige Forderung! Denn die frauentypischen Berufe wurden zwar als systemrelevant beklatscht, doch an der schlechten Bezahlung dieser Berufe ändert sich bisher nichts.  
 
Auch die Vereinnahmung der Frauen durch Kita- und Schulschließungen hat verdeutlicht, dass Gleichberechtigung in Deutschland immer noch nicht praktiziert wird und die Verschärfung sowie Ausweitung des Gesetzes für mehr Frauen in Führungspositionen ist zurückgestellt, ein ressortübergreifender Plan für Gleichstellung auf Eis gelegt worden!
 
Fazit: Das hört sich alles eher leider nach Rückschritt an, d. h. die Corona-Krise fordert BPW mehr denn je, wir bleiben dran! Positiv war immerhin, dass wir ‚gezwungenermaßen’ unsere Mitglieder explizit an die neuen Medien ranführen konnten. Viele haben unsere Angebote angenommen, auch um sich gegenseitig zu stützen und zu helfen, was in diesen Zeiten mehr als wichtig ist!
 
Corona stellt Sie vor enorme Herausforderungen. Sie müssen die Krise nicht nur mit den klassischen Instrumentarien managen.  Vor allem aber gilt es jetzt schon, sich auf die Zeit nach der Krise vorzubereiten. Jede Krise ist auch eine Chance um aus Fehlern zu lernen, sich weiterzuentwickeln und als Gesellschaft besser für den nächsten Ernstfall vorbereitet zu sein. Was kann verbessert werden – und wie?  3
 
Alle obigen Punkte müssen verbessert werden, wir werden nicht aufhören, diesbezüglich Forderungen zu stellen und Aktionen/Petitionen unterstützen! www.muenchen.de/equalpay-day
 
Auch setzen wir uns für mehr Frauen in den Parlamenten ein und engagieren uns für das Münchner Aktionsbündnis Parité sowie FidAR. Ebenso unterstützen wir aktuell die Berliner Erklärung und deren Forderung, Rückschritte der Gleichstellung in der Corona Krise zu verhindern. Denn die zentralen Themen zur Bundestagswahl 2017 (gleichberechtigte Teilhabe, gleiche Bezahlung & Verbindlichkeit/ Transparenz) haben leider nichts an Dringlichkeit verloren.
 
Auch sind wir bei der Kampagne „Wann, wenn nicht jetzt!“ von 20 bundesweit tätigen Verbänden dabei. Gefordert wird, dass die Entlohnung in der Pflege, im Gesundheitswesen, in der Erziehung und im Einzelhandel zeitnah und deutlich angehoben wird, die Arbeitsbedingungen in diesen Berufen verbessert werden, die Sonderregelungen für Minijobs abgeschafft und Rahmenbedingungen und Arbeitszeiten geschaffen werden, die es Eltern ermöglicht, Care-Arbeit paritätisch zu teilen. change.org Außerdem unterstützen wir die Petition der EAF www.coronaelterngeld.org; und unter manifest.equalcareday.de haben wir das Equal Care Day Manifest unterzeichnet, ein umfassender Forderungskatalog zur partnerschaftlichen Aufteilung von unbezahlter CareArbeit und darüber hinaus!
 
Auch ist der Münchner BPW Club in der Gleichstellungskommission vertreten, wo monatlich aktuelle sozialpolitische Frauenthemen vorgestellt, diskutiert und durch Aktionen und Petitionen Änderungen gefordert und unterstützt werden, gerade jetzt wichtiger denn je!