Nobelpreis 2023 an Narges Mohammadi

Die iranische Frauenrechtsaktivistin und Journalistin, sowie stellvertretende Geschäftsführerin des iranischen Menschenrechtszentrums Narges Mohammadi hat für ihre Arbeit den Friedensnobelpreis 2023 erhalten.

Damit ehrt das Nobelpreis-Komitee eine Frau, die unaufhörlich für drei Prinzipien kämpft: Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit, denn davon gibt es 2023 eindeutig zu wenig in der Welt.

Narges Mohammadi ist eine der bekanntesten Menschenrechtsaktivistinnen im Iran und wurde bereits mehrfach inhaftiert. Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe verbüßt die 51-Jährige eine langjährige Haftstrafe im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran. Ende 2022, während der landesweiten Aufstände gegen Irans Machtapparat, brachte Mohammadi einen Bericht ans Licht, der mutmaßliche Folter an Dutzenden Frauen im Hochsicherheitsgefängnis aufdeckte.

13 Mal wurde Mohammadi festgenommen, zu 31 Jahren Haft wurde die Aktivistin verurteilt und 154 Peitschenhiebe musste sie ertragen. Doch Narges Mohammadi gibt nicht auf, vermutlich gibt es nur wenige Frauen auf der ganzen Welt, die ihr Maß an Resilienz an den Tag legen.

Ihre derzeitige Inhaftierung macht eine persönliche Übergabe des Preises, die traditionell im Dezember stattfindet, unwahrscheinlich. Berit Reiss-Andersen, Vorsitzende des Norwegischen Nobelkomitees, welches den Friedensnobelpreis vergibt, sagte dazu während der Verkündung der Verleihung: „Wenn die iranischen Behörden die richtige Entscheidung treffen, werden sie sie freilassen, damit sie diese Auszeichnung erhalten kann.“

Die Preisverleihung kommt fast genau 20 Jahre nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an die iranische Aktivistin und Juristin Shirin Ebadi. Am 10. Oktober 2003 wurde Ebadi für ihre Bemühungen um Demokratie und Menschenrechte als erste muslimische Frau der Friedensnobelpreis verliehen.

Berit Reiss-Anderson, erklärte, dass Mohammadi den Preis “für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen in Iran und ihren Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle“ erhalte.

Mohammadi selbst sagt: „Ich werde nicht aufhören zu kämpfen, bis in meinem Heimatland die Menschenrechte geachtet werden und Gerechtigkeit herrscht.”

Romy Stangl, stellvertr. Vorsitzende
Stadtbund Münchner Frauenverbände